Im Rahmen der strukturierten Doktorandenausbildung des Graduiertenkollegs GRK 2802 hatte Alexander Schramm, Doktorand des Instituts für Werkstofftechnik, die Gelegenheit, einen sechswöchigen Industrieaufenthalt bei der Krosaki Harima Corporation in Kitakyushu (Japan) – einem der weltweit führenden Hersteller feuerfester Werkstoffe – zu absolvieren.
Sechs Wochen Forschung in Japan
Im Mittelpunkt des Industriepraktikums standen sogenannte Spalling-Tests an kohlenstoffgebundenem Magnesiumoxid (MgO-C) – einem unverzichtbaren Werkstoff für die Auskleidungen metallurgischer Behälter in der Stahlindustrie, etwa in Stahlgießpfannen und Konvertern. Kommerzielle MgO-C Werkstoffe unterschiedlicher Zusammensetzung wurden unter anwendungsnahen Bedingungen – kombiniertem mechanischen Druck und Temperaturen bis 1600 °C – beansprucht. Ziel war die Bewertung des thermo-mechanischen Verhaltens von nachhaltigen Rezepturen mit Rezyklatanteil.

Weltweit fallen jährlich bis zu 28 Millionen Tonnen gebrauchter Feuerfestmaterialien an, wobei nur ein kleiner Teil recycelt, d. h. in artgleichen Materialien wiederverwendet wird. Die Mehrheit der gebrauchten Materialien wird vor allem für artfremde Nutzung, Թ Beispiel als Zuschlagstoffe im Straßenbau (Downcycling) eingesetzt oder auf Deponien gelagert. Das Graduiertenkolleg GRK 2802 hat sich Թ Ziel gesetzt, hochwertige Wiederverwendungsmöglichkeiten für Feuerfestmaterialien zu erforschen.
Neben der fachlichen Vertiefung bot der Aufenthalt auch interessante Einblicke in den japanischen Arbeitsalltag, die Kultur und die kulinarische Vielfalt des Landes. Erlebnisse wie die Kirschblüte (Sakura), Besuche von heißen Quellen (Onsen), Ausflüge zu aktiven Vulkanen und allen voran die herzliche Verabschiedung im Rahmen einer Farewell-Party, werden in Erinnerung bleiben.

Der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wird für die Finanzierung des Projekts gedankt. Weitere Informationen Թ GRK 2802 finden sich unter /forschung/grk2802.