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Die folgende Aufzählung von Regeln und Hinweisen für eine gute Formatierung wissenschaftlicher Arbeiten basiert auf den Regeln des Dudens zur Grammatik und Zeichensetzung. Die Auflistung ist keinesfalls vollständig, sondern adressiert vor allem immer wieder auftretende Probleme und Fragen.

 

Gliederung

Wissenschaftliche Arbeiten wie Zeitschriftenbeiträge und insbesondere Graduierungsarbeiten sind i. A. folgendermaßen aufgebaut:

  1. Einleitung
  2. Grundlagen
  3. Materialien und Methoden
  4. Ergebnisse
  5. Diskussion
  6. Zusammenfassung

Die Titel der Punkte 2 bis 5 werden meist entsprechend dem Thema der Arbeit angepasst. Auch kann sich dann jeder dieser Punkte über mehrere Kapitel erstrecken. Zum Inhalt:

  • Die Einleitung ordnet die Arbeit in einen Kontext ein, motiviert und nennt die bearbeitete Fragestellung.
  • Grundlagen können das bearbeitete Materialsystem oder die zugrundeliegenden formelmäßigen Zusammenhänge und physikalischen Effekte vorstellen. Oft werden der aus der Literatur bekannte Stand und Vorarbeiten aufgeführt.
  • Anschließend werden die Probenpräparation und die angewandten Messmethoden erläutert.
  • Der Ergebnisteil stellt die wesentlichen Resultate vor, aus denen anschließend Schlussfolgerungen abgeleitet werden. Ergänzende Ausführungen und Messungen oder größere Datenmengen können in den Anhang verschoben werden.
  • Die Diskussion spitzt die Ergebnisse hinsichtlich der in der Einleitung formulierten Fragestellung zu. Beispielsweise werden Zusammenhänge aufgezeigt oder Modelle entwickelt.
  • Die Zusammenfassung gibt einen Überblick über die gesamte Arbeit und erläutert die Bedeutung der Ergebnisse. Ein Ausblick auf mögliche weitere Untersuchungen ist üblich.

Bei Graduierungsarbeiten ordnet sich dieser Inhalt folgendermaßen in ein Gesamtdokument ein:

  • Titelblatt (gemäß Prüfungsordnung)
  • Kurzzusammenfassung in Deutsch und Abstract in Englisch
  • Inhaltsverzeichnis
  • Der eigentliche Inhalt, wie oben erläutert
  • Anhänge, falls vorhanden
  • üܲԲ𾱳Ծ
  • Literaturverzeichnis
  • Abbildungsverzeichnis
  • Tabellenverzeichnis
  • Verzeichnis eigener Publikationen
  • Danksagung
  • Eidesstattliche Erklärung (gemäß Prüfungsordnung)

Dabei sind alle Verzeichnisse außer dem Literaturverzeichnis optional. Gerade bei längeren Arbeiten sind diese aber empfehlenswert. Die Anordnung der Verzeichnisse vor den eigentlichen Inhalt ist nicht empfehlenswert, da es beim Leser zu langem Blättern bis Թ eigentlichen Text führt. Das Inhaltsverzeichnis umfasst alle auf das Inhaltsverzeichnis folgenden Punkte.

 

Zeichensetzung

  • Auf Punkte folgt ein Leerzeichen, was auch für Abkürzungen wie „z. B.“ und „d. h.“ gilt. Innerhalb von Abkürzungen ist die Nutzung kurzer, umbruchgeschützter Leerzeichen empfehlenswert: Word: Strg + Shift + Leerlaste, Latex: ~ (normale Länge) oder \, (kurz).
  • Zwischen Zahl und Einheit steht immer ein Leerzeichen. Ein Zeilenumbruch zwischen Zahl und Einheit ist nicht erlaubt. Oft wird dafür ein kurzes Leerzeichen genutzt: Word: Strg + Shift + Leerlaste, Latex: ~ (normale Länge) oder \, (kurz). Dies gilt auch für Temperaturangaben (z. B. 23 °C) und Prozent (z. B. 50 %). Einzige Ausnahme ist das Gradzeichen für Winkelangaben, das direkt an der Zahl steht (z. B. α&Բ;=&Բ;10°).
  • Zahlen und Einheiten werden nie kursiv gesetzt (z. B. x = 1 m). Dies gilt auch für die Kreiszahl π, die Eulerzahl e, die imaginäre Einheit i und das µ in µm.
  • Formelzeichen werden immer kursiv gesetzt. Dies gilt auch für Formelzeichen aus mehreren Buchstaben (z. B. SE für seltene Erde). Längere Indizes, die einem Wort entsprechen, können auch aufrecht stehen (z. B. mges).
  • Formeln und Formelzeichen sollten generell im Mathemodus (Formelmodus) gesetzt werden, um die Formelzeichen in einheitlicher Schriftart zu erhalten.
  • Ұöß/𾱲Ա-ܱ𾱳 stehen stets zwischen zwei Größen/Variablen/Zahlen und mit Leerzeichen dazwischen, z. B. r > 10 cm.
  • Charakteristische Röntgenlinien werden gemäß International Tables for Crystallography mit kursivem Großbuchstaben, kleinem griechischen Buchstaben und tiefgestellter Zahl bezeichnet, z. B. Cu-α1.
  • Raumgruppensymbole werden mit kursiven Buchstaben gesetzt (z. B. Pmm2).
  • Die Nomenklatur Millerscher Indizes unterscheidet mehrere Fälle:
    • Reflexe ohne Klammern, z. B. 110
    • Netzebenen mit runden Klammern, z. B. (110)
    • Satz äquivalenter Netzebenen mit geschweiften Klammern, z. B. {110}
    • Kristallrichtungen mit eckigen Klammern, z. B. [110]
    • Satz äquivalenter Kristallrichtungen mit spitzen Klammern, z. B. <110>
    • Minus-Zeichen sollten in der Regel über die Zahlen gesetzt werden.
    • Für hexagonale Systeme sind viergliedrige Miller-Bravais-Indizes üblich.
  • Die Worttrennung erfolgt durch den kurzen Bindestrich „-“. Optionale Trennstriche erleichtern der Software den Textumbruch: Word: Strg + -, Latex: \-.
  • Der Gedankenstrich „–“ dient auch zur Angabe von Zahlenbereichen (z. B. 1–10 cm): Word: Sonderzeichen oder Strg + - (auf Zahlenblock), Latex: --.
  • Das Minuszeichen „−“ ist ein Sonderzeichen, das sich sowohl vom Bindestrich als auch vom Gedankenstrich unterscheidet. Im Mathemodus (Formelmodus) wird es automatisch eingesetzt. Ansonsten muss es als Sonderzeichen eingefügt werden.
  • Im Deutschen stehen Anführungszeichen unten links und oben rechts (z. B. „sozusagen“), im Englischen oben links und oben rechts (z. B. “well”). Die Form der Anführungszeichen richtet sich nach dem Haupttext und nicht dem eventuell fremdsprachlichen Zitat. Für wörtliche Rede innerhalb eines Zitats werden einfache Anführungszeichen verwendet.
  • Fremdsprachliche Ausdrücke werden kursiv gestellt (z. B. In-situ-Charakterisierung).

 

Rechtschreibung

  • Das Paar „Թ einen“ und „Թ anderen“ ist immer klein und muss immer paarweise auftreten.
  • Weitere feste Paare sind „je ... desto“, „weder ... noch“ und „sowohl ... als auch“.
  • Wird die Angabe eines Wertebereichs mit „von“ eingeleitet, so muss zwischen den Zahlen „bis“ stehen (z. B. von 30 °C bis 40 °C).
  • Abkürzungen an Satzanfängen sind zu vermeiden. Sie sind stets im Haupttext einzuführen.

 

Abbildungen und Tabellen

  • Beschriftungen sind folgendermaßen zu platzieren: Abbildungen haben Unterschriften, Tabellen haben Überschriften.
  • Die Beschriftungen sollten selbsterklärend sein, sodass Grafiken und Tabellen ohne das Lesen des Textes verstanden werden können.
  • Beschriftungen sollten einheitlich mit Punkt oder ganz ohne Satzzeichen enden (kann für Tabellen und Abbildungen unterschiedlich sein).
  • Die Zeichengröße der Diagrammbeschriftungen entspricht ungefähr der Zeichengröße in der Bildunterschrift. Für Bildunterschriften sowie Tabellenüberschriften und Tabelleninhalte werden zur besseren Abgrenzung Zeichengrößen verwendet, die typischerweise 1 oder 2 Punkt kleiner sind als der Haupttext.
  • Einheiten in Achsenbeschriftungen sollten nicht mit eckigen Klammern gekennzeichnet werden, da eckige Klammern die Bedeutung „Einheit von“ haben (z. B. [U] = V). Besser sind runde Klammern (z. B. Spannung U (V)), die Nutzung des Schrägstriches (z. B. Spannung U / V) oder das Ausschreiben (z. B. Spannung U in V).
  • Mikroskopie-Bilder und Fotos mit schlecht einschätzbarer Größe des dargestellten Objekts sollten eine Skala aufweisen.
  • In Tabellen sind senkrechte Striche zu vermeiden, da die Tabellenwerte selbst für eine visuelle Strukturierung sorgen.
  • Jede Abbildung und jede Tabelle muss im Text referenziert werden.
  • Denken Sie an Fehlerangaben und entsprechende signifikante Stellen.

 

Englische Texte

  • In englischen Texten ist der Punkt als Dezimaltrennzeichen in Zahlen zu verwenden (z. B. U = 1.3 V) – auch in Abbildungen.
  • Im Englischen stehen Anführungszeichen oben links und oben rechts (z. B. “well”). Die Form der Anführungszeichen richtet sich nach dem Haupttext und nicht dem eventuell fremdsprachlichen Zitat.
  • Das „simple past“ betont, dass eine Handlung oder ein Zustand der Vergangenheit abgeschlossen und vorbei ist. Das „present perfect“ zeigt an, dass eine Handlung oder ein Zustand der Vergangenheit in einer Beziehung zur Gegenwart steht.
  • Passiv sparsam verwenden! Aktiv formulierte Sätze sind für den Leser viel ansprechender. Wenn man viel Passiv verwendet, ergibt sich schnell ein immer wieder gleicher Satzaufbau.

 

Schlussbemerkung

An einigen Stellen mag es mehrere Formatierungsmöglichkeiten geben, insbesondere bei Literaturangaben und auch die deutsche Rechtschreibung erlaubt oft mehrere Schreibungsmöglichkeiten. In jedem Fall ist es wichtig, innerhalb derselben Arbeit konsistent zu bleiben und jeweils nur eine Variante zu nutzen.