³Ô¹ÏÍø

Direkt ³Ô¹ÏÍø Inhalt

Friedrich Anton von Heynitz (1725-1802)

Am 21. November 1765 unterzeichnete Prinzregent Xaver (1730–1806) das Gründungsdokument der Bergakademie Freiberg – auf Anregung des Generalbergkommissars Friedrich Anton von Heynitz und des Oberberghauptmanns Friedrich Wilhelm von Oppel. In einer Zeit, in der der Bergbau für die wirtschaftliche Entwicklung Sachsens von zentraler Bedeutung war, erkannten beide die Notwendigkeit, Berg- und Hüttenleute nicht nur praktisch, sondern auch wissenschaftlich auszubilden.

Friedrich Anton von Heynitz (1725–1802) war eine zentrale Persönlichkeit des deutschen Montanwesens im 18. Jahrhundert. Als sächsischer Generalbergkommissar und später preußischer Minister wirkte er maßgeblich an der Modernisierung des Berg-, Hütten- und Forstwesens mit. Besonders bekannt ist er als Mitbegründer der Bergakademie Freiberg – der weltweit ältesten Hochschule für montanwissenschaftliche Ausbildung.

Herkunft und Ausbildung

Friedrich Anton von Heynitz entstammte einer einflussreichen Familie: Sein Vater, Georg Ernst von Heynitz, war kursächsischer Hof- und Justizrat, Inspektor der Fürstenschule Meißen und Mitglied der Kammer. Seine Mutter, Sophie Dorothea von Hardenberg, war die Tante des Dichters Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg).

Seine Ausbildung begann an der angesehenen Landesschule Pforta. Anschließend studierte er Naturwissenschaften und Forstwissenschaften in Dresden sowie das Berg-, Hütten- und Salinenwesen in Freiberg und Kösen. Diese breit angelegte Ausbildung legte den Grundstein für seine spätere Laufbahn als Reformer des Montanwesens.

Aufstieg im sächsischen Staatsdienst

1747 trat von Heynitz in den Dienst der braunschweigischen Bergverwaltung. Bereits 1762 wurde er ³Ô¹ÏÍø Vizeberghauptmann ernannt. Ein Jahr später, 1763, berief ihn Prinz Xaver ³Ô¹ÏÍø Generalbergkommissar und somit ³Ô¹ÏÍø obersten Leiter des sächsischen Berg-, Hütten- und Forstwesens. In dieser Funktion verfolgte Heynitz einen umfassenden Reformkurs mit dem Ziel, das sächsische Montanwesen zu modernisieren und zukunftsfähig zu machen.

Gründung der Bergakademie Freiberg

Als Kernstück seiner Reformen initiierte Friedrich Anton von Heynitz zusammen mit Friedrich Wilhelm von Oppel die Gründung der Bergakademie Freiberg in den Jahren 1765/66. Die Akademie sollte der wissenschaftlichen Ausbildung von Berg- und Hüttenleuten dienen und damit die Qualität und Effizienz des Bergbaus nachhaltig verbessern. Als Kurator der Akademie war von Heynitz maßgeblich an der inhaltlichen Ausgestaltung und Organisation beteiligt. Die Gründung markierte einen Wendepunkt in der Professionalisierung des Montanwesens und setzte internationale Maßstäbe.

Wechsel nach Preußen und spätere Jahre

1774 verließ von Heynitz aufgrund von Kompetenzstreitigkeiten im Salinenwesen den sächsischen Staatsdienst. 1777 trat er in den Dienst Preußens und wurde Wirklicher Geheimer Etats-, Kriegs- und dirigierender Minister. Zudem übernahm er die Position des Vizepräsidenten und Oberberghauptmanns im Generaldirektorium des preußischen Berg- und Hüttendepartements.

Auch in Preußen setzte Heynitz seine Reformarbeit fort. Er restrukturierte die Berliner Bergakademie und arbeitete an einer effizienteren Organisation des Montanwesens. 1798 war er schließlich an der Gründung der Bauakademie beteiligt, die als weitere Institution der praxisnahen wissenschaftlichen Ausbildung dienen sollte.

Bedeutung und Vermächtnis

Friedrich Anton von Heynitz gilt als einer der bedeutendsten Reformer des Montanwesens im Zeitalter der Aufklärung. Seine Arbeit verband wirtschaftliches Denken mit wissenschaftlicher Bildung und nachhaltiger Ressourcenbewirtschaftung. Die von ihm mitbegründete Bergakademie Freiberg existiert bis heute und steht symbolisch für seinen wegweisenden Beitrag zur akademischen Ausbildung im Bergbau.

Mit seiner visionären Kombination aus Praxisnähe, Wissenschaft und Staatskunst prägte Heynitz nicht nur die Bergbaupolitik Sachsens und Preußens, sondern leistete auch einen grundlegenden Beitrag zur Industrialisierung Deutschlands.

Bild
Friedrich Anton von Heynitz (1725 - 1802)