Robuste Ohnmacht
Performative Lesung für Tanz und Schauspiel nach der "SCHACHNOVELLE" von Stefan Zweig
Die Schachnovelle von Stefan Zweig, erschienen 1942 in Brasilien, ist ein Klassiker der Literatur des Exils in der Zeit des Nationalsozialismus. Auf einer Schiffspassage von New York nach Buenos Aires wird ein früherer Gefangener der Gestapo, dem in der Isolationshaft als einzige Betätigung ein Schachbuch zur Verfügung stand, auf eine Partie herausgefordert und mit den Erinnerungen an seine Hafterlebnisse konfrontiert.
Die Freiberger Choreografin Martina Morasso und ihr Team greifen den Text auf. In der szenischen Lesung im ZeHS der TU Bergakademie Freiberg kommen Lesung und Tanz zusammen.
Eine Auseinandersetzung mit der Ohnmacht in der Isolation und doch dem Wunsch nach (Über)Leben.
"Es gab nichts zu tun, nichts zu hören, nichts zu sehen, überall und ununterbrochen war um einen das Nichts[...]Man ging auf und ab, und mit einem gingen die Gedanken auf und ab,[...],immer wieder. Aber selbst Gedanken, so substanzlos sie scheinen, brauchen einen Stützpunkt, sonst beginnen sie zu rotieren[...]Man wartete auf etwas, von morgens bis abends, und es geschah nichts[...]Man blieb allein. Allein. Allein."
Projektinitiative, Choreografie/Tanz: Martina Morasso
Schauspieler/Vorleser: Maximilian Sterba
Dramaturgische Unterstützung: Ellen Henning
Ein Projekt im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025. Gefördert durch die Stadt Freiberg.
Martina Morasso arbeitet als freischaffende Choreographin, Performerin, Tanzpädagogin in Freiberg, Chemnitz, Dresden. Sie tanzt u.a. an der Oper Leipzig und mit der Tanzwerkstatt Cottbus G. Grunske. Sie absolvierte ihr Studium zur Theaterwissenschaft an der ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Genua, zur Choreographin an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden, zur Bühnentänzerin an der Ballettakademie Köln. 1994-2012 tanzte sie auf unterschiedlichen deutschen Bühnen, u.a. an der Komischen Oper Berlin.
Seit 2017 ist sie Referentin ³Ô¹ÏÍø Thema "kognitive Choreografie" u.a. am Kongress "Movement and Cognition", ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Oxford (2017) und „Senseation“ Symposium, HdK-Hochschule der Künste Zürich (2019).
Die Begegnung mit Maximilan Sterba besteht seit der gemeinsamen Zeit am Mittelsächsischen Theater Freiberg und geht weiter als gegenseitige künstlerische und menschliche Wertschätzung.
